Frennlinghoferl

Frennlinghoferl

Was soll das denn sein? Klingt wie eine bayrische Spezialität, also irgendwas im Eigendarm Gebratenes, das sich der Södermarkus zum Feierabend ins Weißbier tunkt während er im Ohrensessel sitzend im Populismus-Lexikon blättert. Ein Frennlinghoferl zum Feierabend…lecker. Klingt jedenfalls positiv, irgendwie süß, ein bisschen verrucht-sexy vielleicht, urdeutsch im besten Sinne, aber nicht altbacken, traditionell aber inklusiv… und das Beste: Dieses wunderschöne Wort, dieser fantastische Neologismus ist tatsächlich noch völlig bedeutungsfrei. Ganze 0 Treffer spuckt Google nach immerhin 0,23 Sekunden langer, angestrengter Suche dazu aus. Wir schlagen es hiermit offiziell als moderne Alternative zum veralteten „Utopia“ vor. Gemeint wäre der Brandstifter-Mythologie nach ein hypothetisches nordrhein-westfälisches Kleinod sauerländischen Einschlags, in dem alles zusammenkommt: Wunderschöne, musikbegeisterte, tanzgeile Menschen, hochengagierte Veranstalter, Festzelte an der Grenze zum physikalischen Brennpunkt… ein schöner Traum und viel besser als die olle Morus-Idee mit in den Mund wachsenden Trauben und so. Wir sind ja auch eher Pils-Trinker….

Die Voraussetzung dafür, dass unsere Urururur-Enkel einst in solch paradiesischen Zuständen mucken dürfen ist kurzfristig die Verbrüder- und Verschwesterung, langfristig die Zusammenlegung der Genpools der schützenfestaffinen Populationsanteile von – und endlich löst sich das Schwachsinnsrätsel –

Freineohl!

Ennest!

Listerscheid

Deilinghofen!

            &

Werl!

Was waren das für Hammerfeste, mein lieber Mann. Müssen wir zu Freienohl noch Worte verlieren? Hammer-Orga, Hammer-Königspaar, auch nach Betreiberwechsel Hammerhotel mit – glücklicherweise – alten Hasen im Einsatz… einfach schön. Schöne Leute, schöne Halle, schöne Sache, schöne Mucke… schön. 10 Jahre… und kein bisschen müde. Ne Woche später gings dann nach Ennest. Temperaturmäßig nach allem, was das Gedächtnis noch hergibt nicht mehr ganz so schlimm wie im letzten Jahr, aber die Tanzfläche war mindestens ebenso aufgeheizt. Drei Abende schönster Alarm. Fast schämt man sich als Schreiberling, so etwas in drei Sätzen abbzuhandeln, aber was soll man noch schreiben, lieber Freienohler und Ennester? Nach zehn Ehejahren gehen einem ja auch irgendwann die Liebesbekundungen aus. Belassen wirs bei: Wir gehören zusammen. Ihr wisst‘s, wir wissen’s, wir machen weiter, okay? 🙂

Weniger altbekannt waren dann die Termine Listerscheid am 06.08., Deilinghofen am 07.08. und Werl am 19.08. Deilinghofen stand zum zweiten Mal an, Listerscheid als Aushilfe für die personalgebeutelten Kollegen aus Drolshagen und Werl zum allerersten Mal. Und was haben wir für einen Saisonabschluss erlebt… unglaublich.

Listerscheid machte den Anfang. Mit eigens angeschafftem Autoscooter für die Pausenunterhaltung ausgestattet und extremem Regenwetter zum Trotz, zeigten die Listerscheider schonmal wie man ordentlich feiert. Vielen Dank an dieser Stelle auch an die konditionell äußerst gut trainierte Supportcrew aus Drolshagen, die die Tanzfläche nur zu unseren mal wieder spärlich gesäten Pausen verließ und bis zum letzten Ton ordentlich mitfeierte.

Deilinghofen 2.0 wird als einer der schönsten Gigs in die Brandstifter-Geschichte eingehen. Ein Festabend, wie man ihn sich nur wünschen kann: Alle friedlich, alle freundlich, alle Bock. Von gediegenen Schlagerrunden bis zum Hard & Heavy-Teil wurde alles mitgetragen und abgefeiert vom…. Publikum. Hach, das Deilinghofer Publikum…. Wie drückte es einst ein großer Philosoph deutscher Lande aus? „Und liebe ich auch meine Frau und würde nie sie betrügen, was könnte falsch sein an Hochachtung vor Gottes schönsten Schöpfungen.“  In diesem Sinne: Ihr wart unsere Niagara-Fälle, Deilinghofen. Oder profaner ausgedrückt: Kommt bitte nächstes Jahr wieder, Mädels! 😉 Wir nämlich dürfen uns laut begeistertem Handschlag mit dem Vorsitzenden bereits aufs nächste Jahr freuen! Machen wir!

Joa, und dann…Werl. Ist ja ne Ecke wech. Lange Anfahrt, alles unbekannt, fremde Technik, großes Zelt, geile Kollegenband am Vorabend, hohe Schwerverbrecherquote in näherer Umgebung… Challenge accepted… Und gemeistert, würden wir mal sagen. Was in Ennest an Hitze fehlte, lieferte Werl zwar nach, sodass uns nach ner halben Stunde die Suppe in den Schuhen stand, aber sei’s drum. Heiß ist geil.  Das sahen zum Glück nicht nur wir so, trotz eines wirklich malerischen Platzes rund um die Schützenscheune mit zahlreichen Bierwagen und lauschigen, kühleren Plätzchen, füllte sich das Zelt rasch bis an den Rand. Auch hier Party von Andrea Berg bis Last Resort. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Beteiligten, beim bestens aufgelegten, rockenden Königspaar, bei Stefan, der uns entdeckt und förmlich nach Werl gezogen hat, ausdrücklich und besonders bei Techniker Dominik, der sich höchst vorbildlich auf die Zusammenarbeit mit unserem Sebastian eingelassen hat, sodass der Gig zu einer fantastischen Show wurde… und auch hier natürlich beim grandiosen Publikum. Das war große Klasse, vielen Dank Werl. Auch hier ist eine Wiederholung definitiv angedacht.

Also, liebe zukünftigen Frennlinghoferler! Der einfachste Weg zur Ahnentafel des zukünftig tollsten Dorfes der Republik führt über…. Uns. Der Band-Bulli wird zum Love-Mobil, wir kuppeln gerne was das Zeug hält. Follow us…. Bis nächstes Jahr!!!